Was ist Achtsamkeit – eine Methode um besser zu funktionieren?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stressreduktion und Prävention

Heute werden viele Menschen durch dauerhafte Mehrfachbelastungen und immer eingeschränktere Ruhezeiten zunehmend stark belastet. Oft fehlt uns gerade in chronischen Stresssituationen das Gefühl dafür, wann es genug ist. Eine solche Belastung wird oft erst realisiert, wenn der Körper mit Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Krankheit und Schmerz reagiert. Gleichzeitig gerät oft die Gefühlswelt aus dem Gleichgewicht, man distanziert sich von anderen Menschen oder schadet sich selbst mit kurzfristiger Linderung wie Alkohol, Medikamenten, Substanzen, Extremleistungen in Sport und Freizeit.

Langfristig hat das negative Auswirkungen auf Beziehungen, Arbeit und Gesundheit und auf unsere ganze Lebensqualität.

 

MBSR unterstützt Sie im Umgang mit körperlichen und seelischen Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Überlastung und Erschöpfung. Die Praxis der Achtsamkeit kann Ihnen neue Sichtweisen eröffnen und neue Wahrnehmungen ermöglichen. Ausserdem kann die Praxis der Achtsamkeit der Beginn einer grossen Entdeckungsreise zu sich und der Welt sein.

 

Liebevolle Güte zu sich selbst

In erster Linie geht es darum, in den Kontakt mit ums selbst zu kommen um überhaupt wahrzunehmen, was uns gut tut und was nicht. 

Einen liebevollen Umgang mit und selbst lernen wir durch die Wahrnehmung unserer Körperempfindungen, unserer Gedanken und Gefühle und die bedingungslose Akzeptanz dessen, was ist. Das ist nur möglich, wenn wir uns die Zeit und den Raum geben, uns selbst tief zu begegnen.

 

Gedankenkreisen 

Die unendlich vielen Reize, denen wir innerhalb eines Tages ausgesetzt sind (wir erhalten heutzutage an einem Tag so viele Impulse wie ein Mensch früher in einem ganzen Leben) lassen uns nicht mehr zur Ruhe kommen. Sorgenvolle und ängstliche Gedanken können wir oft nicht aufhalten und sind ihnen machtlos ausgesetzt. 

MBSR und die Achtsamkeitspraxis lehren uns, die Spirale der immer wiederkehrenden Gedanken zu unterbrechen, so dass ein Raum entsteht, in dem wir handlungsfähiger werden.

 

Begründer des MBSR- Programms Jon Kabat-Zinn

Stressreduktion durch Achtsamkeit (MBSR- mindfulness-based stress reduction) wurde vor 30 Jahren vom amerikanischen Anatomieprofessor Jon Kabat-Zinn entwickelt und wird seither erfolgreich am Center for Mindfulness in Masachusetts, in Kliniken und Kursen zur Stress- und Schmerzprävention eingesetzt. Aufgrund der vielen positiven Forschungsergebnisse erhält MBSR zur Zeit in Europa grosse Aufmerksamkeit. Immer mehr Psycholog:innen und Ärzte/ Ärztinnen empfehlen MBSR.

 

 Da - Sein, mit allen Sinnen

Wenn wir genauer hinsehen, erkennen wir, dass Achtsamkeit die ganze Fülle des Lebens umfasst. Zum vollkommenen Erleben des Augenblicks gehören die Sinneswahrnehmungen:  Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken. Wenn wir ganz "da" sind, werden wir uns der Kostbarkeit und der Einmaligkeit dieses Augenblicks bewusst. Dazu gehören auch die schwierigen Momente. Unsere Tendenz, Schwieriges auszuschliessen, führt dazu, dass wir Schmerz und Unwohlsein unterdrücken und dadurch einen Teil unseres Erlebens nicht anerkennen, sondern verdrängen. Dabei gehören Schmerz und schwierige Gefühle genau so zu unserem Leben wie Lebensfreude und angenehme Empfindungen. Gleichzeitig führt es dazu, dass wir das Gefühl haben es stimme mit uns etwas nicht, wenn wir inneren Schmerz empfinden. Die Praxis der Achtsamkeit ermutigt uns, alles, was sich uns zeigt, als veränderlichen Teil des Lebens zu akzeptieren.

Anstatt zu verdrängen, uns selbst dafür zu verurteilen oder andere dafür verantwortlich zu machen, lernen wir, das Leben von Moment zu Moment so wahrzunehmen, wie es sich zeigt.

 

Üben

Achtsamkeit ist eine Praxis. Das stetige Üben erhöht unsere Fähigkeit, achtsam zu sein. Einerseits üben wir die formellen Übungen wie Bodyscan, Meditation und Yoga, andererseits sind wir im Alltag aufmerksam auf kleine Perspektivwechsel, Achtsamkeitsmomente oder innere Impulse und Reaktionen. Wir üben inne zu halten und nicht sofort auf Impulse zu reagieren.

Der ehrliche Blick darauf, was im jetzigen Augenblick gerade präsent ist, mag oft schwierig sein; wenn wir jedoch die Qualität des "nicht Wertens" üben und den Mut haben hinzusehen, öffnet sich etwas in uns und wir haben die Möglichkeit, uns weiter zu entwickeln.

In  schwierigen persönlichen Situationen, z. B. bei chronischem Schmerz, Krankheit, beim Verlust naher Menschen oder dauerhafter Überlastung, die uns oft an unsere Grenzen bringen, kann der achtsame Umgang mit uns selbst und anderen zu einer Quelle der inneren Heilung werden.

Im inneren Dialog  in einer vertrauensvollen Atmosphäre mit anderen Menschen können wir uns dem öffnen, was ist: dem Leben in seiner ganzen Fülle.